LERNEN MIT ALLEN SINNEN

Wollen wir spielen?
Unter Ihrem staunenden Blick entwickelt sich Ihr Baby jeden Tag ein Stückchen weiter. Spielzeug ist dabei viel mehr als blosser Zeitvertreib, sondern sein Arbeitsgerät, das alle fünf Sinne trainiert. Unverzichtbar also, die Entwicklung des Kindes im Spiel zu fördern. Schauen wir uns doch in aller Ruhe die verschiedenen Arten von Spielzeug an, die für Babys Entwicklungsphasen eine Rolle spielen.
NEUGEBORENE SPIELEN ERST EINMAL MIT SICH SELBST
PEin Neugeborenes braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Schliesslich bewegt es sich ja noch nicht weit und auch sein Sehvermögen ist noch nicht komplett entwickelt. Auch bietet ihm schon sein direktes Umfeld in dieser Phase unglaublich viel Neues. Naheliegend, dass der kleine Säugling mit grosser Neugier zuerst einmal den eigenen Körper erkundet! Seine Gelenkigkeit kommt ihm gelegen, wenn es mit den Fingerchen spielt, mit der Stimme experimentiert und mit dem kleinen Mund die Welt entdeckt: alles, was ihm in die Händchen fällt, wird sogleich mit der Zunge erkundet. Die Füsschen machen dabei keine Ausnahme! Da Ihr Baby in den ersten Wochen gut mit sich selbst beschäftigt ist, braucht es noch keine Spielsachen – um seine Sinne anzuregen, genügt sanfte Musik.

DAS RICHTIGE GREIFSPIELZEUG MIT 3 MONATEN
Mit drei Monaten beginnt das Baby, Gegenständen mit den Augen zu folgen und sie in die Hände zu nehmen. Seine motorische und geistige Entwicklung unterstützen Sie jetzt mit einer kleinen Spielecke mit weichem, farbenfrohem Spielzeug in einfachen, länglichen Formen. SWenn man etwas weiter gehen möchte, dürfen sich die Spielsachen auch bewegen oder ein Geräusch machen. Das fördert Babys Tastsinn, Sehen und Gehör (für den Geruchssinn dürfen Sie ihm bei Tisch erste Angebote machen!).
Jetzt ist es an der Zeit für eine Activity-Decke, leichte Rasseln (welche Sie zehn Mal die Stunde aufsammeln dürfen…), bunte Mobiles und eine Spieluhr (hallo Sandmann!). Mit Hilfe von Lernspielzeug drückt das Baby ab 3 Monaten seine Gefühle als Bewegungen aus und entwickelt eine ganze Palette an Reaktionen: Faszination, Aufregung oder Beruhigung.
BABY LERNT MUSIK LIEBEN
Die Welt der Musik bietet riesige Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder. Schnell merkt man, wie sie schon dem kleinsten Holzspielzeug Töne entlocken. Wobei Kinder mit erstaunlicher (und zuweilen anstrengender) Ausdauer klopfende, scheppernde, hämmernde Töne erzeugen… Damit kein Perkussions-Genie unentdeckt bleibt, bieten wir den begeisterten Nachwuchstalenten solides und altersgerechtes Musikspielzeug an: Activity-Boxen mit Soundeffekt, Kastagnetten, ein Tamburin. Die schönste aller Musikboxen bleibt jedoch nach wie vor Mamas und Papas Stimme, die ein Wiegenlied singt. Mit diesem natürlichsten aller Musikinstrumente beruhigen Sie Ihr Kind wunderbar und begleiten es sanft in den Schlaf. Nur Mut!
UNTERSCHIEDLICHE ARTEN VON SPIELZEUG
Lern- und Greifspielzeug wird zunächst danach eingeteilt, ob das Baby jünger oder älter als 12 Monate ist.
Wenn es in den ersten Monaten darum geht, die Sinne anzuregen und Babys Motorik zu fördern, stehen später Kreativität undFantasieim Mittelpunkt.
Babys bis 12 Monate interessieren sich für unterschiedliche Materialien, greifen nach Hängespielzeug und Kuscheltieren. Für sie gibt es Activity-Decken, Stapelwürfel, Motorikschlaufen und Stoffbücher. Im Alter von etwa 8 Monaten wird Badewannenspielzeug interessant; plätscherndes Wasser fasziniert das Baby.
Welches ist das beste Spielzeug für Babys zwischen 12 und 18 Monaten?
Auf jeden Fall ein Bauernhof mit Tieren – oder vielleicht doch Spielzeugautos… aber nein: unbedingt ein Rutschfahrzeug!
Kurz, das Kind lernt an allem und die ganze Zeit über. Mit Begeisterung erkundet es das Zuhause (insbesondere Schränke, Schubladen und Kisten…) und kritzelt mit bunten Stiften (Vorsicht mit Tapeten & Möbeln!).
Etwas später widmet es sich begeistert Rollenspielen zu – mit Puppe, Spielküche, Telefon. Indem das Kind die Erwachsenen nachahmt, übersetzt es seine Gefühle und begreift unsere Welt. In jeder Phase ist es wichtig, mit dem Kind zu spielen und ihm dann wieder Zeit für freies, spontanes Spiel zu lassen.
Um im Spiel zu lernen, muss das Kind die Spielsachen auch mal selber wählen oder die Buchseiten umblättern. Damit beweist es sich selbst, dass es schon etwas kann und empfindet das Wichtigste: Freude in dem, was es tut!
Quellen
Marcel Rufo, Christine Schilte: „Elever bébé“ (Edition Hachette)